Klimaziele und sparsame Schwaben – Warum die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg seit 40 Jahren so erfolgreich ist
Über eins waren sich alle Beteiligten bei den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich 40 Jahre Energieberatung in der Alten Scheuer in Stuttgart-Degerloch einig: Das Team Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg macht zusammen mit den über 130 Energieberaterinnen und Energieberatern einen großartigen Job. Und das bereits seit 40 Jahren!
Die erste Rednerin, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, gratulierte der Energieberatung zum Schwabenalter und bedankt sich bei den über 130 Energieberaterinnen und Energieberatern für die erfolgreiche Arbeit. Und diese Arbeit ist wichtiger denn je. Sie schlägt die Brücke zwischen dem großen Thema Klimaschutz und dem Geldbeutel des Einzelnen.
Gerade darin sah Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, das Erfolgsrezept der Energieberatung in Baden-Württemberg, die sparsamen Schwaben - und Badener, wie der gebürtige [Karlsruher] betonte – ließen sich eben schon immer für das Thema Sparen begeistern, auch wenn es um Energie geht. Die Energieberatung leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: „Wir müssen alle Menschen erreichen, wenn wir die ehrgeizigen Ziele zum Klimaschutz in Baden-Württemberg umsetzen wollen“, forderte Baumann und dankte im Anschluss dem Team Energieberatung für den unermüdlichen Einsatz.
Wie sah Energieberatung vor 40 Jahren aus? Die Themen und Ziele waren ganz ähnlich wie heute: Wie können Verbraucher Energie einsparen und effizienter nutzen? Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, zeigte eine Druckplatte, mit der die Energieberatung in den 1980er Jahren über Problemzonen beim Energiesparen informierte: „Auch Ihr Haus hat ein Dach, Außenwände, Fenster + Türen, einen Keller und eine Heizung … und das sind genau die Schwachstellen in fast jedem Haus, wenn’s ums Energieverschwenden geht.“
Dass es weiterhin Sinn macht, diese Schwachstellen aufzuzeigen und Verbraucher dabei zu unterstützen, ihnen zu Leibe zu rücken, betonte Dr. Christiane Dudda, die Projektleiterin der bundesweiten Energieberatung beim vzbv. Sie zeigte die großartigen Beratungszahlen der baden-württembergischen Energieberatung und rechnete vor, wie viele Tonnen CO2 durch die 15.048 Beratungen allein im Jahr 2017 eingespart werden können: 193.000 Tonnen. Aber sie ließ dem Team aus Meike Militz, Dr. Tina Schwenk, Christa Fellner und Stefanie Holler keine Zeit, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen: „Das Ziel bleibt eine weitere Steigerung der Beratungszahlen, damit die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele erreichen kann. Also, weiter so Baden-Württemberg!“
Dirk Vogeley zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft der regionalen Energieagenturen, mit denen das Projekt Energieberatung kooperiert, wies als letzter Redner auf die aktuellen Probleme beim Klimaschutz hin. Der globale Kampf gegen den Klimawandel läuft nicht gut, das 2-Grad-Ziel noch zu erreichen ist angesichts der Mengen die jährlich an CO2 ausgestoßen werden, utopisch. Aber Aufgeben ist angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels auch keine Option. „Wir brauchen Kreativität, um das Thema Klimaschutz und Energieberatung zu verbinden. Im Prinzip sind wir ja noch zu retten!“
Das Team der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bedankt sich herzlich bei allen Kooperationspartnern und Gästen für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die schöne Jubiläumsveranstaltung. Auf die nächsten 40 Jahre! Denn: „Es bleibt viel zu tun – packen wir’s gemeinsam an!“