Weihnachtsbäume: Welche Alternativen gibt es?
Ein festlich geschmückter Baum bringt weihnachtlichen Glanz in jedes Wohnzimmer und darf eigentlich nicht fehlen. Doch sein Auftritt ist kurz und er wird meist nach wenigen Tagen oder Wochen entsorgt – dabei stecken in ihm viele Jahre Wachstum.
Und nicht nur das: konventionelle Weihnachtsbäume wachsen in Monokulturen mit hohem Pestizideinsatz und werden über lange Strecken transportiert. Sie sind also alles andere als nachhaltig. Wenn Sie auf Ihren Baum nicht verzichten möchten, kaufen Sie am besten einen ökologisch angebauten Baum aus der Region. Sie wachsen in Mischkulturen, werden mit weniger Pestiziden behandelt und müssen nicht so weit transportiert werden. Die Organisation Robin Wood veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit bundesweiten Bezugsquellen – da ist bestimmt auch eine in Ihrer Nähe dabei.
Oder Sie nutzen eine dieser Alternativen:
- Füllen Sie eine große Bodenvase mit Tannenzweigen und schmücken Sie sie.
- Sie können einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen oder mieten. Nach Weihnachten kann er weiterwachsen, entweder bei Ihnen oder beim Verleiher.
- Stellen Sie ein Baum-Imitat aus Holz oder Plastik auf. Über viele Jahre genutzt ist selbst die Kunststoff-Variante nachhaltiger als echte Bäume. Die Alternative aus Holz können Sie zudem auch selbst bauen.
- Wenn Sie einen Garten haben, schmücken Sie dort einen Baum statt im Zimmer.
Tipps für nachhaltige Weihnachtsbeleuchtung
Zur Advents- und Weihnachtszeit gehören natürlich auch Kerzen. Viele gibt es inzwischen auch aus umweltfreundlicheren und schadstoffarmen Materialien. Achten Sie auf Kerzen mit einem RAL-Siegel. Sie wurden sind sorgfältiger gefertigt und sind deshalb nachhaltiger.
Wenn Sie elektrisches Licht bevorzugen, wählen Sie LED-Lichterketten. Sie verbrauchen nur etwa ein Zehntel des Stroms, den Lichterketten mit Glüh- oder Halogenlämpchen benötigen.
Schalten Sie die Lichterkette nur an, wenn Sie zuhause sind. Nutzen Sie integrierte Timer oder installieren Sie eine Zeitschaltuhr.
Verzichten Sie auf batteriebetriebenen Lichterschmuck. Batteriestrom ist wesentlich teurer als alle anderen Stromsorten. Außerdem verursachen die Batterien unnötig Müll.
Nachhaltige Weihnachtsdeko: Früher war mehr Lametta
Wer seine Wohnung oder den Weihnachtsbaum schmücken möchte, braucht dafür heute in der Regel kein Lametta mehr. Und das ist auch gut so: Materialien wie Aluminium oder Kunststoffe enthalten Schadstoffe und verschmutzen die Umwelt.
Nachhaltiger geht es mit Deko aus Naturmaterialien wie Holz, Stroh oder Stoff und Wolle als zu Deko mit Aluminium und Kunststoff.
Bei durchsichtigen Kugeln wird es allerdings schwierig: Sowohl Glas als auch Kunstsoff haben eine eher schlechte Ökobilanz. Deshalb sollten Sie die Kugeln sorgsam behandeln und am besten viele Jahre lang nutzen.
Das gilt auch für den restlichen Schmuck: Verwenden Sie Deko möglichst immer wieder und nutzen Sie das, was Sie schon haben.
Nachhaltigkeit bei Geschenken: Worauf kann ich achten?
Auch bei den Geschenken können Sie auf Nachhaltigkeit achten. Oft gibt es das Gewünschte auch gebraucht, repariert oder generalüberholt. Damit schenken Sie ressourcensparender und können noch Geld sparen. Gerade Kinder bemerken den Unterschied meist gar nicht.
Zu vielen Produkten gibt es auch nachhaltigere Alternativen. So ist zum Beispiel ein Rucksack aus recyceltem Material nachhaltiger als ein konventioneller, ein Gutschein für eine nachhaltige Modemarke auch nicht teurer als ein anderer. In Zeiten hoher Strom- und Gaskostenpreise sind auch energiesparende Geschenke eine sinnvolle Option.
Gut sind auch Geschenke, durch die die Beschenkten Müll vermeiden, wie etwa Thermobecher für den Coffee-to-go-Fan, Brotdosen oder Trinkflaschen für Kinder oder ein Fahrrad-Reparaturset.
Wenn Sie mit einem Geschenk dennoch mal daneben liegen, lesen Sie im verlinkten Artikel, welche Rechte Sie beim Umtausch haben.
Wie kann ich Geschenke klimafreundlich verpacken?
Jährlich entstehen in der Weihnachtszeit Millionen Tonnen an Müll. 2022 fielen in privaten Haushalten laut dem Statistischen Bundesamt rund 6,9 Millionen Tonnen Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen an. Die Produktion und das Recycling von Geschenkpapier kosten viel Energie. Und wenn das Geschenkpapier im Restmüll landet, kann es ohnehin nicht mehr recycelt werden.
Daher der Tipp der Verbraucherzentralen: Packen Sie Ihre Geschenke einfach in alte Kalenderblätter, Zeitungspapier, Magazine oder Seiten ausgedienter Bücher ein. Oder Sie verwenden Dinge, die hinterher noch einen anderen Zweck erfüllen können, wie etwa Schraubgläser oder Stofftaschen. Individuell gestaltet mit einer Schleife und einem Tannenzweig macht das mindestens genauso viel Freude.
Weihnachtsessen nachhaltiger gestalten: Wie geht das?
Natürlich darf an Weihnachten das festliche Essen nicht fehlen. In der Regel bleiben am Ende viele Reste übrig, die nur zu oft im Müll landen.
Eine gute Planung ist also das A und O. Machen Sie sich eine detaillierte Liste mit allen benötigten Zutaten. Besorgen Sie haltbare Lebensmittel ruhig schon einige Zeit vor Weihnachten. Dann müssen Sie kurz vor dem Fest nur noch einige frische Zutaten einkaufen. Hinterfragen Sie, welche Mengen Sie tatsächlich benötigen und wie viel Auswahl zum Beispiel bei Plätzchen oder Getränken notwendig ist. Planen Sie realistische Portionsgrößen ein. Der Portionsgrößenrechner der Verbraucherzentralen unterstützt Sie dabei. Wenn doch etwas von Ihrem Festessen übrig bleibt, lesen Sie im verlinkten Artikel, wie Sie Reste sinnvoll verwerten.
Kaufen Sie möglichst saisonal und regional ein. Produkte aus regionalem Anbau punkten in Sachen Klimafreundlichkeit beim Festtagsmenü, denn sie müssen nicht über weite Strecke transportiert werden. Daher planen Sie für Ihr Menü lieber Rosenkohl statt Prinzessböhnchen, Schwarzwurzeln statt Spargel und Rotkohl statt Zuckerschoten. Die klassischen Wintergemüse bringen viel Geschmack und Nährstoffe auf den Teller. Was gerade alles in Deutschland wächst oder gut gelagert werden kann, können Sie im Saisonkalender der Verbraucherzentralen nachsehen.
Vor allem auch den ökologischen Anbau, also "Bio-Lebensmittel", sollten Sie im Blick haben. Achten Sie darauf, wo die Ware herkommt, wenn Sie sich gegen regionale Produkte entscheiden. Lange Transportwege sind nicht gut fürs Klima. Wie Sie ohne Verzicht und schlechtes Gewissen an Weihnachten nachhaltig essen, lesen Sie im verlinkten Beitrag.
Auch ein komplett vegetarisches Weihnachtsmenü ist eine Option. Mit Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen lässt sich ein geschmackvolles und klimaschonendes Weihnachtsmenü ohne Fleisch oder Fisch zubereiten. Doch auch wenn Sie hier und da pflanzliche Zutaten statt klassische tierische Lebensmittel verwenden, leisten Sie schon einen Beitrag fürs Klima. Nutzen Sie beispielsweise Margarine statt Butter oder statt Kuhmilch einen Pflanzendrink.
Übrigens: Achten Sie beim Kochen und Backen auch auf den Energieverbrauch, etwa indem Sie die Restwärme nutzen und auf das Vorheizen des Backofens verzichten. Bei vielen Gerichten wie Aufläufen oder Kuchen ist das problemlos möglich. Backen mit Umluft spart zudem etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze.