So erkenne ich Zucker in fertigen Lebensmitteln
Zucker verbirgt sich hinter zahlreichen Namen und Zutaten, die nicht jede:r auf den ersten Blick mit Zucker in Verbindung bringt. So sind zum Beispiel Glucosesirup, Maltodextrin oder Invertzucker Namen verschiedener kurzkettiger Zuckerverbindungen, die zum Süßen eingesetzt werden. Im verlinkten Artikel finden Sie eine Übersicht über Zucker und seine Namen.
Es gibt auch eine ganze Reihe süß schmeckender Zutaten, die einen besseren Ruf genießen als klassischer Haushaltszucker und daher sowohl in Privathaushalten als auch von der Lebensmittelindustrie gerne zum Süßen verwendet werden. Dazu zählen Honig, Fruchtsaftkonzentrate und -dicksäfte oder Kokosblütenzucker und ähnliche zum Teil recht exotische Substanzen. Doch diese Produkte enthalten ebenfalls Zucker und sind keine wirkliche Alternative. Mehr zu alternativen Süßmachern erfahren Sie im verlinkten Artikel.
Letztendlich hilft nur ein Blick auf Zutatenlisten und Nährwerttabellen. Zutatenlisten zu entschlüsseln mag nicht immer einfach sein, doch es lohnt sich. Meist steckt in verarbeiteten Lebensmitteln eine Kombination mehrerer Zuckerarten und süßender Zutaten. Auf diese Weise schrumpft der Anteil jedes einzelnen Zuckers und er erscheint weiter hinten in der Zutatenliste.
Die Nährwerttabelle offenbart die Wahrheit über den tatsächlichen Zuckergehalt eines Lebensmittels. Dort wird der gesamte Gehalt an natürlicherweise enthaltenem sowie zugesetztem Zucker angegeben.
Gut zu wissen: Wollen Hersteller ein Produkt süß schmecken lassen und beim Zucker sparen, so setzen sie häufig Süß- und Zuckeraustausstoffe ein, die zu den Zusatzstoffen gehören.
Wie viel Zucker ist in Ordnung?
Führende Fachgesellschaften wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind sich einig: Je weniger Zucker wir essen, desto besser. Unser Körper könnte auf Süßigkeiten gut verzichten und wäre mit Kohlenhydraten aus Vollkornnudeln, -reis, -brot und Kartoffeln vollkommen zufrieden.
Ein hoher Zuckerkonsum steht in Verbindung mit Adipositas, Diabetes Typ 2 und zahlreichen weiteren Erkrankungen, die sowohl die Betroffenen als auch die Gesundheitssysteme weltweit belasten. Da viele Menschen jedoch nicht auf Zucker verzichten wollen und dieser in verarbeiteten Lebensmitteln fast allgegenwärtig ist, empfehlen WHO und DGE den Zuckerkonsum auf maximal 10 Prozent der täglich benötigten Energie zu begrenzen.
Das macht bei einem durchschnittlichen Erwachsenen mit einem Energiebedarf von rund 2.000 Kilokalorien am Tag etwa 50 Gramm Zucker pro Tag. Das entspricht rund 13 Teelöffeln oder 17 Stück Würfelzucker.
Aber auch andere Lebensmittel können viel Zucker enthalten, wie etwa Milchprodukte und Frühstückscerealien. Die Verbraucherzentrale NRW hat zum Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken und Fruchtjoghurts Marktchecks durchgeführt. So kann ein kleiner Becher Fruchtjoghurt schon rund 20 Gramm Zucker enthalten.
Der Zucker, der natürlicherweise in Obst, Gemüse oder puren Milchprodukten enthalten ist, spielt bei dieser Rechnung keine Rolle. Denn diese Lebensmittel sind sehr nährstoffreich und enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Daher gelten beispielsweise zwei Portionen Obst pro Tag als wichtiger Teil einer ausgewogenen Ernährung.
So viel Zucker konsumieren die Deutschen
Die meisten Deutschen nehmen laut der Nationalen Verzehrstudie II mehr als die möglichst nicht zu überschreitenden 10 Prozent der täglich benötigten Energie in Form von Zucker auf. Bei Frauen sind es durchschnittlich 13,9 der aufgenommenen Energie, bei Männern 13,0 Prozent. Bei Kindern sind es laut der DONALD-Studie sogar 16,3 Prozent. Zwar ist der Konsum von Zucker bei Kindern seit 2005 rückläufig, aber immer noch deutlich zu hoch.
Die Bundesregierung hat daher die Lebensmittelhersteller aufgefordert, bei verarbeiteten Lebensmitteln die Zucker-, Fett- und Salzgehalte zu verringern. Nichtsdestotrotz ist die beste Strategie, selbst den Zuckerkonsum zu reduzieren, um so die Geschmacksnerven nach und nach an einen weniger süßen Geschmack zu gewöhnen.