Sehen und gesehen werden
Entscheiden Sie sich für neue Fenster, denken Sie am besten auch gleich über die gewünschte Raumwirkung nach. Bei welchen Fenstern möchten Sie vor Einblicken von außen geschützt sein und in welchen Räumen möchten Sie nach draußen blicken können?
Im Wohnraum kann sich eine schwellenlose Schiebe- oder Falttüranlage anbieten. Diese sollte oben und unten eine Führungsvorrichtung, oft eine Schiene, aufweisen. Da eine Schiebetür möglicherweise ein hohes Gewicht hat, kann eine motorische oder hydraulische Öffnungsvorrichtung dabei helfen, sie für alle bedienbar zu machen. Wichtig ist, dass Sie auch Fenstertüren zum Balkon oder zur Terrasse schwellenlos sowie wind- und regendicht planen. Schiebetüren lassen sich ebenfalls in der minimal empfohlenen Einbruchschutzklasse RC2 ausführen. Dabei besteht außerdem die Option, sie mit einer Verschlussüberwachung auszustatten und diese in eine Gebäudeautomation einzubinden. Wenn Sie das Haus verlassen möchten und die Tür nicht fest verschlossen ist, wird dann beispielsweise eine Warnung ausgelöst.
Clever lüften
Lassen Sie mindestens ein Drittel Ihrer Fenster austauschen, brauchen Sie ein sogenanntes Lüftungskonzept. Das umfasst in den meisten Fällen die einfachste Lösung: nämlich die normale, manuelle Fensterlüftung, um ausreichend frische Luft hereinzulassen und diese gegen feuchte, verbrauchte Luft zu tauschen. Alternativ können Lüftungsgeräte für einzelne Räume oder eine ganze Wohnung, mit oder ohne Wärmerückgewinnung, für die erforderlichen Luftmengen sorgen. Auch elektrisch gesteuertes Fensteröffnen und –schließen ist für ein Lüftungskonzept möglich.
Für Ruhe sorgen
Überlegen Sie bei der Planung von Fenstern auch, ob Lärm an Ihrem Wohnort eine Rolle spielt. Ein etwas besserer Schallschutz als gewöhnlich ist schon mit einfachen Mitteln realisierbar, durch etwas bessere Fensterdichtungen beispielsweise. Möglicherweise reicht dies bereits um für die gewünschte Ruhe zu sorgen. Hochwertigerer Schallschutz kann durch einen speziellen Glasscheiben-Aufbau oder sogar Doppelflügel-Fenster erzielt werden.
Das Umweltministerium NRW stellt online Informationen zur Lärmsituation eines bestimmten Standorts zur Verfügung, was als erste Orientierung dienen kann. Lassen Sie sich darüber hinaus aber besser auch von Fachpersonen für dieses Thema hinsichtlich Ihrer individuellen Situation beraten.
Bei Hitze kühl bleiben
Angesichts des Klimawandels gewinnt das Thema Hitzeschutz an Bedeutung. Daran knüpfen sich verschiedene Fragen:
- An welchen Fenstern ist ein Sonnenschutz sinnvoll?
- Welche natürlichen, baulichen, mechanischen oder elektrischen Möglichkeiten zur Verschattung bieten sich an?
- Kann eine spezielle Sonnenschutzverglasung eine Option sein?
Gezielte Pflanzungen von höheren Sträuchern oder Bäumen bringen in den Sommermonaten Kühlung und Schatten. Werfen diese Pflanzen Laub ab, sorgen sie in den übrigen Jahreszeiten dennoch für ausreichend Helligkeit. Weitere Ideen zu diesem Thema finden Sie unter mehr grün am Haus.
Ein außen angebrachter Sonnenschutz beugt überhitzten Räumen vor. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Markisen, Raffstores oder Rollläden. Auch dafür sollten die Schalter und manuelle Bedienelemente leicht zugänglich, optisch gut erkennbar und intuitiv nutzbar sein.
Ideal sind Sonnenschutz-Vorrichtungen, die über einen Sensor zu viel Sonneneinstrahlung oder auch Sturm oder Hagel registrieren. Die Rollläden werden dann automatisch aus- oder eingefahren. So sind Sie vor zu starker Sonneneinstrahlung in die Wohnung oder auch Beschädigungen bei Unwetter geschützt. Fällt die Elektrik aus, sollte es möglich sein, den Sonnenschutz mechanisch zu bedienen – auch um bei Gefahr Fluchtwege offen zu halten.