Kostenloses Online-Seminar "Immobilienfinanzierung" am 6. Februar um 18 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Verwendung von Klauseln durch Unterstützungshandlungen

Stand:
OLG Düsseldorf Urteil vom 16.12.2021, I-20 U 175/20
LG Düsseldorf, Az. 12 O 225/19

Bei einer durch Unternehmen beauftragten Forderungseinziehung gegenüber Verbrauchern ist auch das Unternehmen, das zur Einziehung der Forderung mit der Klausel ermächtigt wird, als Verwender verantwortlich.
Off

Das OLG Düsseldorf hat das Urteil des Landgerichtes Düsseldorf umfänglich bestätigt und die Berufung der Beklagten zurückgewiesen. Ein Unternehmen, das dritten Anbietern zur Verwendung gegenüber Verbrauchern Allgemeine Geschäftsbedingungen vorgibt, auf die sie sich selbst berufen kann, ist ebenfalls Verwenderin dieser Klauseln, auch wenn sie selbst nicht Vertragspartnerin der Verbraucher ist. Streitgegenständlich war die Verwendung der folgenden Klausel:

„Kommt es zu von mir zu vertretenden Rücklastschriften, verpflichte ich mich, die Bankgebühren und etwaige weitere Schadenspositionen sowie einmalig den Betrag in Höhe von 9,90 Euro zu zahlen.“

Zugleich wurde das Dienstleistungsunternehmen neben den Vertragspartnern zum Einzug der Geldbeträge beim Verbraucher ermächtigt. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass sich das Unternehmen auf diese Klausel gegenüber Verbrauchern berufen wird. Auch die Weiterverwendung der Klausel durch den Vertragspartner wurde durch das Unternehmen auch nach einer rechtskräftigen Entscheidung, mit der die Unzulässigkeit der Klausel festgestellt worden war, noch gebilligt. Die Beklagte führte gegenüber ihren Vertragspartnern aus: „Bestehende Bonrollenbestände können selbstverständlich noch aufgebraucht werden, sofern sichergestellt ist, dass der neue Lastschrifttext zeitnah zum Einsatz kommt.“ Damit ist die weitere Verwendung unmittelbar auf die Billigung des dritten Unternehmens zurückzuführen, auch dies macht das Unternehmen selbst zur Verwenderin. Unabhängig davon liegt auch ein Empfehlen im Sinne des § 1 UKlaG vor.

Zum Volltext der Entscheidung:

Urteil Oberlandesgericht Düsseldorf vom 16.12.2021 (Az. I-20 U 175/20)

Urteil Landesgericht Düsseldorf vom 26.02.2020 (Az. 12 O 225/19)

Geschäft mit dem Notfall Rechnung BW

Wenn es schnell gehen muss: Unsere Tipps gegen unseriöse Notdienste

Unseriöse Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe nutzen jedoch Notlagen und die Hilflosigkeit ihrer Kundschaft aus. In Kooperation mit der Polizei Baden-Württemberg zeigen wir Ihnen, wie Sie sich gegen Abzocker wehren und wo Sie Hilfe bekommen.
Algen auf einem Teller

Algen - Jodquelle mit Risiko

Marktcheck zeigt Mängel bei der Kennzeichnung von Algenprodukten. Verbraucherzentralen fordern klare Regelungen.
Key Visual zu Musterfeststellungsklage gegen Parship

Musterklage gegen Parship: Kündigung muss auch kurzfristig möglich sein

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) führt eine Musterfeststellungsklage gegen Parship. Nutzer:innen sollen den Vertrag jederzeit fristlos kündigen können. Eine Teilnahme an der Klage ist nicht mehr möglich.
Ordner mit vielen Unterlagen

Versicherer insolvent? Diese Möglichkeiten haben Sie!

Gegen die Element Insurance AG wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Die Verbraucherzentrale erklärt, was Versicherte jetzt tun können.

Verbraucherzentrale gewinnt gegen Allianz Lebensversicherungs-AG in Berufungsinstanz

LG Stuttgart, Urteil vom 10.7.2023, 53 O 214/22
OLG Stuttgart, Urteil vom 30.1.2025, 2 U 143/23, nicht rechtskräftig

Die Verbraucherzentrale geht erfolgreich gegen eine Klausel in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen der Allianz Lebensversicherungs-AG vor, die der Versicherung die Möglichkeit einräumte, den Rentenfaktor einseitig herabzusetzen. Das OLG Stuttgart gab der Verbraucherzentrale in zweiter Instanz Recht und erklärte die angegriffene Klausel für unzulässig.