Das Wichtigste in Kürze:
- Um einen wirklichen Umweltnutzen zu erzielen, muss ein Mehrwegnetz oft zum Einsatz kommen.
- Die Netze sollten nur gewaschen werden, wenn es aus hygienischen Gründen notwendig ist und Verschmutzungen durch Ausschütteln oder Abwischen nicht beseitigt werden können. Das verbessert die Ökobilanz der Netze.
Im Masterstudiengang Life Cycle & Sustainability, der zukünftige Fachleute für Fragen der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung ausbildet, werden im Wintersemester 2019/20 Mehrweg- und Einwegbeutel in Veranstaltungen zur Produktentwicklung und Ökobilanzierung genau untersucht und bewertet. Laut der Arbeit der Studierenden wirken sich das deutlich höhere Gewicht und die gelegentlich notwendige Reinigung negativ auf die Umweltbilanz der Mehrwegbeutel im Vergleich zum Einwegbeutel aus. Wenn Mehrwegbeutel sehr häufig eingesetzt und nicht zu oft gereinigt werden, schneiden sie in ihrer Klimabilanz besser ab. Mehrwegbeutel, die nach wenigen Nutzungen verloren, vergessen oder ausgemustert werden, sind hingegen kein Gewinn für die Umwelt.
Laut Prof. Dr. Tobias Viere von Institut für Industrial Ecology der Hochschule, der die Studierenden betreut, ist die Beutelfrage insgesamt eine vergleichsweise kleine Stellschraube für die Umweltfreundlichkeit des Lebensmitteleinkaufs. Deutlich größeren Einfluss hat die Wahl des Verkehrsmittels, mit dem man zum Einkaufen fährt, also bspw. Fahrrad statt SUV, und die Auswahl der Lebensmittel selbst, z.B. heimisches und saisonales Obst und Gemüse statt Avocado oder Mango aus Übersee.
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier.
Weiterführende Links:
INEC - Institute for Industrial Ecology der Hochschule Pforzheim www.hs-pforzheim.de/inec
Studiengang M.Sc. Life Cycle & Sustainability www.hs-pforzheim.de/mlics