Sind die Wohnräume im Sommer erst einmal richtig aufgeheizt und die Temperaturen sinken auch nachts nicht auf ein erträgliches Niveau, kann die Hitze erheblichen Stress für den Organismus verursachen. Erträglichere Raumtemperaturen lassen sich mit baulichem Hitzeschutz erreichen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erläutert die sinnvollsten Maßnahmen.
Überhitzung vermeiden: Sonnenschutz für Fenster und Dachsanierung
Um die Sonneneinstrahlung zu verringern, sollte jedes Wohnhaus über ausreichenden Sonnenschutz verfügen. Am wirksamsten sind bei Fenstern und Fenstertüren Einrichtungen, die von außen angebracht sind. Typisch sind Rollläden, Klappläden, außenliegende Jalousien, Markisen oder Sonnensegel.
Wird es im Sommer zu warm, kann auch an bestehenden Häusern Sonnenschutz nachgerüstet werden. Wer dafür Vorbau-Rollläden wählt, denkt am besten auch an die Sicherheit und entscheidet sich für eine einbruchhemmende Variante mit Widerstandsklasse RC2 oder besser.
Insbesondere Dachgeschosse sind im Sommer häufig die heißesten Räume im Haus. Auch hier können bestehende Häuser verbessert werden. Eine nachträgliche Wärmedämmung und Abdichtung halten die Hitze draußen.
- Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind sowohl außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen als auch nachträgliche Dachsanierungen förderfähig und können jeweils mit bis zu 20 Prozent der Kosten bezuschusst werden.
Fassaden- und Dachgrün: Sommerlicher Hitzeschutz dank natürlicher Klimaanlage
Begrünte Fassaden mindern nicht nur Verkehrslärm, sondern kühlen an heißen Sommertagen durch die Verdunstung von Wasser die Luft. Zudem wird das Aufheizen der Gebäude durch Beschattung verringert. Es müssen nicht teure vertikale Gärten mit aufwendiger Bewässerung sein. Wände beschatten können auch montierte Rankhilfen, an denen Kletterpflanzen die Fassade begrünen. Ausreichend Abstand zwischen Fassade und Rankgitter verhindert Schäden am Putz und an den Wänden. Auch die Begrünung von Terrasse und Balkon ist nicht nur ein Blickfang, sondern kann ebenso ein natürlicher Hitzeschutz an heißen Sommertagen sein.
Auch Dachbegrünungen können eine kühlende Wirkung haben. Bei einem Wohnhaus sollte eine Fachplanung zurate gezogen werden, da das Gewicht von Erde, Pflanzen und abgefangenem Regenwasser die Statik des Gebäudes beeinflussen kann. Besonderes Augenmerk ist hier auf die Abdichtung zu legen.
Bei Fragen zum baulichen Hitzeschutz hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Informationen zum Thema Hitzeschutz finden sich bei unseren kostenfreien Onlinevorträgen unter: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen.