Der steigende Energieverbrauch im Homeoffice verbunden mit den mancherorts explodierenden Energiepreisen bereitete Verbraucherinnen und Verbrauchern einen trüben Jahreswechsel.Bis die Politik Antworten auf überteuerte Energiepreise gefunden hat, heißt es Ruhe zu bewahren, voreilige Anbieterwechsel zu vermeiden und auf seinen eigenen Energieverbrauch zu achten.
Den Arbeitsplatz nach Hause zu verlegen, kann einige Vorteile mit sich bringen: Das Pendeln entfällt, was wiederum Zeit, Stress und Kosten spart und für mehr Flexibilität sorgen kann. Mit der ersten Nebenkostenabrechnung nach vielen Monaten Homeoffice und Beschulung in den eigenen vier Wänden bemerkten viele Haushalte, dass der Energieverbrauch deutlich gestiegen ist. Schätzungen zufolge steigt der Stromverbrauch durch den regelmäßigen Betrieb von Laptop, Monitor, Schreibtischlampe, Wasserkocher oder Kaffeemaschine und die Nutzung des Elektroherds oder der Mikrowelle um etwa fünf Prozent. Die konkreten Mehrkosten sind von Fall zu Fall unterschiedlich und werden auf 30 Cent bis ein Euro pro Tag beziffert. Wird der Heizenergiebedarf hinzugezogen, entstehen schnell Mehrkosten von bis zu 250 Euro pro Jahr.
Preischaos auf dem Energiemarkt
Durch zum Teil deutlich gestiegene Energiepreise spitzt sich die Situation seit Monaten zu und bleibt undurchsichtig: Besonders Kunden, die ihren Energieanbieter gewechselt haben, und Kunden, die von unseriösen Anbietern durch Belieferungsstopp in die Ersatzversorgung gezwungen wurden, sind von der rasanten Preisentwicklung betroffen. Einige Grundversorger reagieren mit unterschiedlichen Tarifen und bieten Neukunden Strom und Gas zu deutlich höheren Preise an als ihren Bestandskunden.
Warum ist Strom so teuer?
Der Strompreis vervierfachte sich im Großhandel innerhalb des vergangenen Jahres. Die Anbieter begründen die erhöhten Preise außerdem mit einer hohen Nachfrage, zudem seien Netzentgelte und die CO2-Bepreisung angestiegen. Unterschlagen wird jedoch die massive Senkung der EEG-Umlage, die regelmäßig nicht an Kunden weitergegeben wird.
Was ist zu tun?
Die hohen Energiepreise können häufig nicht mit dem Energiesparpotenzial der einzelnen Haushalte ausgeglichen werden. Trotzdem ist es hilfreich, die eigenen Stromfresser im Haushalt zu identifizieren und sie dementsprechend bewusst einzusetzen. Schalten Sie Geräte, die gerade nicht benötigt werden, komplett ab. Auch im Standby-Modus verbrauchen sie Strom. Zwanzig Grad Raumtemperatur gelten als angenehm. Da langes Stillsitzen aber schnell ein Gefühl des Fröstelns aufkommen lässt, sind die Thermostate in vielen Haushalten höher eingestellt. Hier und da ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine warme Tasse Tee vertreiben das Gefühl des Fröstelns nachhaltiger als der Dreh am Thermostat. Jedes Grad weniger lässt den Heizenergieverbrauch um sechs Prozent sinken.
Für die langfristige energetische Optimierung des eigenen Zuhauses ist auf einen möglichst niedrigen Heizenergieverbrauch durch optimale Dämmung zu achten. Zudem explodieren nicht alle Energiepreise. Preise für Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzpellets und Hackschnitzel sind nicht durch die CO2-Preise gestiegen und verändern sich insgesamt erheblich langsamer als bei Erdgas und Heizöl.
Weiterführende Informationen zum Thema Energiesparen erhalten Sie ebenfalls auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.