Klimawandel, Krieg in der Ukraine und steigende Energiekosten. Es gibt viele Gründe über einen Heizungstausch nachzudenken - von fossilen hin zu nachhaltigen Energieträgern. Besonders im Fokus steht hier die Wärmepumpe. Was ist das, wer kann die Technik nutzen und was sollte man dabei beachten?
Eine Wärmepumpe ist eine feine Sache! Wenn alle Parameter stimmen, liefern diese Wunder der Technik 3 bis 4 Mal mehr Wärme als sie Strom benötigen. Das klingt zu schön um wahr zu sein? Richtig - es gibt einige Punkte zu beachten - hier ein kurzer Überblick.
Was macht eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme und "pumpt" diese auf ein höheres Temperaturniveau. In der Regel wird die Wärme dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft entnommen. Mit der Wärme, die einer großen Menge Luft entnommen wird, bringt die Wärmepumpe das Heizungswasser auf ein Temperaturniveau, das ausreicht um die Wohnräume warum zu bekommen. Für diesen Prozess braucht die Wärmepumpe viel Strom - liefert aber noch mehr Wärme. Das Verhältnis zwischen im Gesamtjahr gelieferter Wärme und eingesetztem Strom nennt man Jahresarbeitszahl (JAZ). Eine Jahresarbeitszahl von 3,5 bedeutet, dass die Wärmepumpe im Jahresdurchschnitt unter Einsatz von 1 Kilowattstunde (kWh) Strom 3,5 Kilowattstunden (kWh) Wärme ins Haus bringt.
Eine neue Technik?
Nein, das ist die Wärmepumpe definitiv nicht. Fast jeder Kühlschrank funktioniert nach demselben Prinzip. Auch zum Heizen von Gebäuden werden Wärmepumpen schon seit Jahrzehnten eingesetzt. Das seit den dreißiger Jahren mit einer Wärmepumpe beheizte Züricher Rathaus ist ein sehr bekanntes Beispiel.
Wie zuverlässig ist eine Wärmepumpe?
Die Technik ist ausgereift. Wenn es gut gemacht wird, dann arbeitet eine Wärmepumpe in aller Regel effizient und sehr zuverlässig. Die Frage, die sich viele Verbraucher:innen stellen ist: Arbeitet eine Wärmepumpe bei mir Zuhause effizient genug, um auch wirtschaftlich mit anderen Heizsystemen mithalten zu können?
Wann arbeitet eine Wärmepumpe effizient?
Eine Wärmepumpe arbeitet dann besonders effizient, wenn sie einen möglichst geringen Temperaturhub bewerkstelligen muss - die Differenz der Temperatur des Heizungswassers (Vorlauf) und der Umweltwärme (z.B. Außenluft) also möglichst gering ist.
Auch wenn moderene Wärmepumpen das Heizngswasser problemlos auf über 50 Grad Celsius erwärmen können gilt: Umso niedriger die Vorlauftemperatur, desto höher die Jahresarbeitszahl (JAZ) und desto mehr Wärme kann die Wärmepumpe pro eingesetzter Kilowattstunde Strom bereitstellen. Die Prämisse lautet: Runter mit den Vorlauftemperaturen. Um die Wohnräume dann noch warm zu bekommen braucht es große Heizkörper - am besten eignen sich Wand- und Fußbodenheizungen. Zudem sollte das Gebäude über einen ausreichenden Wärmeschutz verfügen. Die beste und günstigste Energie ist nämlich die Energie, die man nicht braucht.
Wenn Sie wissen möchten, was neben Flächenheizungen, dem energietischen Gebäudezustand und niedrigen Vorlauftemperaturen die Effizienz einer Wärmepumpenheizung beeinflusst; mit welchen Heizsystemen Sie Ihre Wärmepumpe kombinieren können; welchen Autarkiegrad Sie in Kombination mit einer PV-Anlage erreichen können und was Sie noch beachten sollten, dann besuchen Sie eines unserer Online-Seminare oder lese Sie unseren umfangreichen Überblick mit Checkliste zum Thema Wärmepumpen.
Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Bei Fragen zum Thema Wärmepumpe sowie zu den Themen Heiztechniken und Heizungstausch hilft Ihnen die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weiter. In den meisten Landkreisen bestehen hierzu Kooperationen mit den regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen.
Kommen Sie vor dem Heizungstausch zu uns: In der stationären Beratung können Sie sich kostenlos in einem unserer rund 200 Beratungsstützpunkte beraten lassen.
Die Beratung ist dank der Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für Verbraucher:innen kostenlos. Weitere Informationen und Beratungsformate finden Sie auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder kostenlos unter 0800 - 809 802 400 (Terminvereinbarung).
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