Kostenloses Online-Seminar "Jetzt geht es dem Haus ans reingemachte! – Richtig energetisch sanieren“ am 28. April um 10 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Endlich Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe?

Stand:
Es ist eine langjährige Forderung der Verbraucherzentralen: Einheitliche europäische Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln.
Kopf aus Glas mit Tabletten und Pillen

Das Wichtigste in Kürze:
Auf die Dosis kommt es an

  • Vor 22 Jahren versprach die EU den Verbraucher:innen gesetzlich festgelegte, einheitliche Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. Leider Fehlanzeige - weder in Deutschland noch in der EU gibt es sie bisher.
  • Seit 2020 gibt es wieder eine Arbeitsgruppe bei der EU-Kommission, die  einheitliche Höchstmengenregelungen für die EU erarbeiten soll. Erste Vorschläge wurden inzwischen veröffentlicht.
  • Anfang 2024 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung überarbeitete Vorschläge für Höchstmengen in Nahrungsergänzungsmitteln und für die Anreicherung von Lebensmitteln vorgelegt .
  • Darüber hinaus sind aber noch weitere Regelungen beispielsweise für Pflanzenstoffe erforderlich.
Off

Im April 2020 - im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft - hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die EU-Kommission, aufgefordert Höchstgehalte für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln EU-weit einheitlich festzulegen. Damit kam das Ministerium nicht nur einer jahrelangen Forderung der Verbraucherzentralen nach, sondern auch dem gesetzlichen Auftrag (Richtlinie 2002/46/EG) aus 2002. Inzwischen gibt es sowohl bei der EU-Kommission als auch bei der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde Arbeitsgruppen, die sich mit der Erarbeitung beschäftigen. Die Initiative "Lebensmittelsicherheit – Vitamine und Mineralstoffe, die Lebensmitteln zugesetzt werden (Mindest- und Höchstgehalte)" plant eine gesetzliche Regelung ab 2024. Seit Anfang 2023 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA Neubewertungen des Tolerable Upper Intake Level für  Selen, Mangan, Vitamin D, Folsäure und Vitamin B6 veröffentlicht. Weitere zu Vitamin A / Betacarotin, Vitamin E und Eisen sollen folgen.

Aktuell gibt es in Europa in Bezug auf die Regulierung von Nahrungsergänzungsmitteln einen Flickenteppich. Viele Mitgliedstaaten haben sowohl in Bezug auf eigene Empfehlungen oder gesetzliche Vorgaben erlassen, die sich erheblich voneinander unterscheiden. Mehr zu den bisher in Europa geltenden Regelungen finden Sie hier.

Für Deutschland gibt es bisher überhaupt keine Höchstmengen, lediglich seit 2018 unverbindliche Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung, an die sich aber nur wenige Hersteller halten. Das zeigen die Marktchecks der Verbraucherzentralen. Diese Empfehlungen wurden im Anfang 2024 aktualisiert und dienen nun neben anderen als wissenschaftliche Basis für die Arbeitsgruppen.

Allerdings sind darüber hinaus weitere Regelungen dringend nötig. Es gibt zahlreiche Stoffe in Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere pflanzliche Zutaten, für die es bisher weder Höchstmengen noch Qualitätsanforderungen oder Reinheitskriterien gibt. Für diese so genannten "sonstigen Stoffe" muss es eine Positivliste geben. Stoffe, die nicht in der Positivliste enthalten sind, sollten nicht mehr verwendet werden dürfen.

 

Quellen:


BMEL-Pressemitteilung Nr. 67 vom 20.04.2020: Einheitlichkeit statt Flickenteppich: Höchstgehalte für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln europäisch festlegen

BfR (2024): Aktualisierte Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln. Stellungnahme Nr. 006/2024 vom 22.02.2024

EU-Kommission - veröffentlichte Initiativen: Lebensmittelsicherheit – Vitamine und Mineralstoffe, die Lebensmitteln zugesetzt werden (Mindest- und Höchstgehalte) (abgerufen am 20.04.2023)

Ratgeber-Tipps

Ab jetzt finanziell unabhängig
Frauen sind durchschnittlich weniger vermögend als Männer. Ihr Verdienst ist – häufig wegen Teilzeitarbeit – geringer.…
Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
Stethoskop auf einem Tisch neben einem Laptop

Arzttermin online buchen mit Doctolib und Jameda: Nicht nutzerfreundlich

Einen Arzttermin online buchen – das wirkt einfach, vor allem, wenn die Praxis telefonisch schwer erreichbar ist. Doch ein aktueller Marktcheck des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt: Die bekannten Plattformen Doctolib und Jameda sind alles andere als nutzerfreundlich.
Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

"Meta AI" bei Facebook, Instagram und WhatsApp – so widersprechen Sie

Meta will nun auch in Europa öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI "Meta AI" verwenden. Das hat auch etwas mit dem blauen Kreis im Facebook Messenger, bei Instagram und WhatsApp zu tun. Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, den Chatbot mit dem blauen Kreis aber nicht abschalten.
Eine Fahrradfahrerin vor dem Reichstag.

Koalitionsvertrag 2025: Was er für Verbraucher:innen bedeutet

Die nächste Bundesregierung aus Union und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag etliche Maßnahmen angekündigt, die den Alltag von Verbraucher:innen verbessern sollen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat 100 dieser Vorhaben geprüft – mit gemischtem Fazit, auch wenn die Richtung stimmt.
Ein Smartphone zeigt die UK-Regierungswebsite zur Beantragung der elektronischen Reisegenehmigung (ETA) für das Vereinigte Königreich an. Im Hintergrund ist ein verschwommener Bildschirm mit weiteren Informationen zur ETA sichtbar.

ETA für Großbritannien beantragen – Wie erkenne ich betrügerische Seiten?

Seit April 2025 ist für Reisen nach Großbritannien eine ETA nötig, wenn kein anderer Aufenthaltstitel oder Visum vorliegt. Wer nicht genau hinsieht, zahlt schnell das Zehnfache des offiziellen Preises – und hat immer noch keine Einreisegenehmigung.
Schmuckbild

Viel Ärger nach dem Probetraining

Ein Jugendlicher wollte nur ein Probetraining im Fitnessstudio machen – schloss dabei aber unwissentlich einen Zweijahresvertrag ab. Weil er minderjährig ist, hätte ein Elternteil unterschreiben müssen. Stattdessen unterschrieb sein volljähriger Freund. Der Vertrag ist deshalb ungültig – trotzdem fordert das Studio Geld.