Kostenloses Online-Seminar "Jetzt geht es dem Haus ans reingemachte! – Richtig energetisch sanieren“ am 28. April um 10 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Betriebsrenten durch Niedrigzinsen in Gefahr – nicht übereilt kündigen

Stand:
In Zeiten des Niedrigzinses haben es Pensionskassen schwer. Die zuständige Aufsichtsbehörde hat inzwischen etwa ein Drittel der Kassen unter "intensivierte Aufsicht" gestellt. Wir erklären, was eine Schieflage für Verbraucher und ihre Betriebsrente bedeutet.
Rente

Das Wichtigste in Kürze:

  • Durch anhaltende Niedrigzinsen können einige Pensionskassen möglicherweise ihre versprochenen Leistungen zur Betriebsrente nicht mehr in voller Höhe erbringen.
  • Die Finanzaufsicht BaFin hat jede dritte Pensionskasse unter "intensivierte Aufsicht" gestellt.
  • Kann eine Pensionskasse ihre Leistungen nicht erbringen, muss grundsätzlich der Arbeitgeber einstehen, wenn er eine Leistungszusage abgegeben hat.
  • Lassen Sie sich jetzt nicht übereilt aus Ihrem Vertrag drängen! Suchen Sie besser erst unabhängigen Rat zu Ihrer Altersvorsorge– zum Beispiel bei Ihrer Verbraucherzentrale.
Off

Weil die gesetzliche Rente im Alter oft nicht ausreicht, investieren viele Arbeitnehmer als stabiler Pfeiler der Alterssicherung in eine Betriebsrente. Doch aufgrund anhaltender Niedrigzinsen könnte die betriebliche Altersversorgung (bAV) in manchen Unternehmen gefährdet sein. Die Finanzaufsicht BaFin hat jede dritte Pensionskasse unter "intensivierte Aufsicht" gestellt.

Zum Hintergrund: Viele Unternehmen haben ihre Betriebsrenten an Pensionskassen ausgelagert – und die sind bei ihrer Geldanlage ähnlich wie Kleinsparer von der Zinslage abhängig. Je länger die Zinsen auf dem aktuellen, niedrigen Niveau bleiben, desto schwerer wird es für die Pensionskassen ihre zugesagten Leistungen zu erfüllen. Zudem kommt für die Pensionskassen hinzu: Die Menschen werden immer älter, das Geld muss also für immer längere Rentenzeiten ausreichen.

Nicht nur ein Problem der Pensionskassen: Auch bei Direktzusagen – also wenn Arbeitgeber die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung selbst erbringen – gilt: Je niedriger die Zinsen, desto mehr Rückstellungen aus Kapitalpolstern sind nötig.

Die Finanzaufsicht BaFin hat auf diese kritische Lage reagiert und etwa ein Drittel der 137 Pensionskassen in Deutschland unter verschärfte Beobachtung gestellt. "Und wir drängen sie, bei ihren Trägern oder Aktionären rechtzeitig Unterstützung einzufordern", so BaFin-Aufseher Frank Grund.

Viele Arbeitnehmer, die monatlich in ihre Betriebsrente einzahlen, fragen sich nun, ob sie tatsächlich die Rentenhöhe ausgezahlt bekommen, mit der sie bislang kalkuliert haben. Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Muss ich Angst um eine Kürzung meiner Betriebsrente haben?

Kann eine Pensionskasse ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen, muss in der Regel der Arbeitgeber für zugesagte Leistungen einzustehen und die Differenz zahlen. So regelt es das Betriebsrentengesetz (§ 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG). Wenden Sie sich in Fällen einer Leistungskürzung also an Ihren ehemaligen Arbeitgeber. Im Zweifel ist dies jedoch von Ihrer individuellen Vertragsgestaltung, der Zulässigkeit von Vertragsänderungen sowie der Liquidität Ihres Arbeitgebers abhängig.

Unter Umständen greift für den Fall, dass die Pensionskasse die Leistungen nicht erbringen kann, der Sicherungsfonds für die Lebensversicherer (Protektor). Aber Achtung: Nicht alle Pensionskassen sind Mitglied dieser Sicherungseinrichtung der deutschen Lebensversicherer. Ob Ihre Pensionskasse über Protektor geschützt ist, können Sie hier prüfen.

Betriebsrente in Gefahr: Was kann ich jetzt tun?

  • Bewahren Sie die Ruhe und lassen Sie sich nicht durch aktuelle Hiobsbotschaften zu übereilten Kündigungen aus guten Verträgen drängen.
  • Nehmen Sie die aktuelle Diskussion zum Anlass, Ihre Altersvorsorge als Ganzes auf den Prüfstand zu stellen und sich gegebenenfalls dazu unabhängig bei Ihrer Verbraucherzentrale beraten zu lassen.
  • Die betriebliche Altersvorsorge hat nicht nur Vorteile. Insbesondere reine Entgeltumwandlung - also eine betriebliche Altersvorsorge ohne Zuschuss des Arbeitgebers – lohnt sich oft nicht. Entscheidend für eine Beurteilung sind vor allem Ihre Steuereinsparungen vor und bei Rentenbeginn.

Ratgeber-Tipps

Ab jetzt finanziell unabhängig
Frauen sind durchschnittlich weniger vermögend als Männer. Ihr Verdienst ist – häufig wegen Teilzeitarbeit – geringer.…
Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
Stethoskop auf einem Tisch neben einem Laptop

Arzttermin online buchen mit Doctolib und Jameda: Nicht nutzerfreundlich

Einen Arzttermin online buchen – das wirkt einfach, vor allem, wenn die Praxis telefonisch schwer erreichbar ist. Doch ein aktueller Marktcheck des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt: Die bekannten Plattformen Doctolib und Jameda sind alles andere als nutzerfreundlich.
Ein Smartphone zeigt die UK-Regierungswebsite zur Beantragung der elektronischen Reisegenehmigung (ETA) für das Vereinigte Königreich an. Im Hintergrund ist ein verschwommener Bildschirm mit weiteren Informationen zur ETA sichtbar.

ETA für Großbritannien beantragen – Wie erkenne ich betrügerische Seiten?

Seit April 2025 ist für Reisen nach Großbritannien eine ETA nötig, wenn kein anderer Aufenthaltstitel oder Visum vorliegt. Wer nicht genau hinsieht, zahlt schnell das Zehnfache des offiziellen Preises – und hat immer noch keine Einreisegenehmigung.
Schmuckbild

Viel Ärger nach dem Probetraining

Ein Jugendlicher wollte nur ein Probetraining im Fitnessstudio machen – schloss dabei aber unwissentlich einen Zweijahresvertrag ab. Weil er minderjährig ist, hätte ein Elternteil unterschreiben müssen. Stattdessen unterschrieb sein volljähriger Freund. Der Vertrag ist deshalb ungültig – trotzdem fordert das Studio Geld.
Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

"Meta AI" bei Facebook, Instagram und WhatsApp – so widersprechen Sie

Meta will nun auch in Europa öffentliche Nutzerinhalte fürs Training der KI "Meta AI" verwenden. Das hat auch etwas mit dem blauen Kreis im Facebook Messenger, bei Instagram und WhatsApp zu tun. Sie können der Nutzung Ihrer Daten widersprechen, den Chatbot mit dem blauen Kreis aber nicht abschalten.
Eine Fahrradfahrerin vor dem Reichstag.

Koalitionsvertrag 2025: Was er für Verbraucher:innen bedeutet

Die nächste Bundesregierung aus Union und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag etliche Maßnahmen angekündigt, die den Alltag von Verbraucher:innen verbessern sollen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat 100 dieser Vorhaben geprüft – mit gemischtem Fazit, auch wenn die Richtung stimmt.