Auch Wochen nach Hochwasserereignissen kann Grundhochwasser noch zu Schäden an Gebäuden und zu überfluteten Kellern führen. Wie Sie sich schützen können und wer im Zweifel für die Schäden haftet.
Foto:
Stephanie Eichler / stock.adobe.com
Das Wichtigste in Kürze:
Hochwasser kann die Fließrichtung des Grundwassers verändern und es unterirdisch Richtung Land drücken. Es entsteht Grundhochwasser.
Tückisch: Die Gefahr, dass Keller und Wohnräume volllaufen, besteht nicht nur während des Hochwassers, sondern auch noch Wochen später.
Für Schäden durch Rückstau haften Sie als Grundstückseigentümer:in selbst. Schäden durch Naturereignisse übernimmt die Elementarschadenversicherung.
On
Geht das Hochwasser, kommt das Grundhochwasser!
Lange anhaltende Nässeperioden und feuchte Wetterverhältnisse sorgen für Hochwasser der umliegenden Flüsse und Bäche. Zeitgleich steigt auch das unterirdische Grundwasser immer weiter an - selbst dann, wenn der sichtbare Wasserpegel in den Flüssen und Bächen längst wieder zurückgeht. Eine unsichtbare Gefahr für Hausbesitzer:innen, die wohl genau deswegen häufig unterschätzt wird: Grundhochwasser.
Durch Hochwasser verändert sich die Fließrichtung des Grundwassers. Anstatt zum Fluss hin, strömt es unterirdisch Richtung Land. Es entsteht Grundhochwasser, das selbst Wochen nach einem Hochwasserereignis und auch weit entfernt von Bächen und Flüssen noch Kellerräume überfluten kann.
Übersteigt das Grundhochwasser das Niveau des Kellerbodens, entstehen Auftriebskräfte, die von außen auf das Gebäude wirken. Dieser hohe Druck kann dazu führen, dass Kellerwände beschädigt werden und durch undichte Stellen Wasser in tiefliegende Räume eindringt. Schlimmstenfalls kann es zu Unterspülungen unter der Bodenplatte des Hauses kommen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen der Statik führen kann.
Der Anstieg des Wasserspiegels hat zudem an anderer Stelle Konsequenzen: Über brüchige und offene Abwasserleitungen kann Wasser bis ins Gebäudeinnere hineindrücken und tief liegende Räume überfluten.
Ist mein Grundstück durch Grundhochwasser gefährdet?
Wollen Hauseigentümer:innen wissen, ob ihr Grundstück vom Grundhochwasser gefährdet ist, fragen sie am besten direkt bei ihrer Stadt nach. Einige Gemeinden bieten eine adressgenaue Online-Suche, die die Gefährdungslage des eigenen Grundstücks auf entsprechenden Karten kennzeichnet.
Wie kann ich mich vor Grundhochwasser schützen?
Über brüchige und undichte Abwasserrohre kann Grundhochwasser auch aus Richtung der Kanalisation in Kellerräume eindringen. Intakte Abwasserleitungen und ein funktionierender Rückstauschutz können bei dichten Kellerwänden helfen, Kellerräume trocken zu halten.
Verfügen Hauseigentümer:innen über keine Rückstausicherung in den Abwasserleitungen, sollten sie besonders bei Heizöltanks im Keller aufpassen: Sie müssen inklusive aller Anschlüsse und Öffnungen gegen Wassereintritt und Aufschwimmen abgesichert sein, damit kein Öl austreten kann und so zu Beschädigungen des Gebäudes und der Inneneinrichtung sowie zu Verunreinigungen der Umwelt führt. Seit dem 5. Januar 2018 sind Hausbesitzer:innen verpflichtet, innerhalb von fünf Jahren ihren Heizöltank hochwassersicher nachzurüsten.
Wertgegenstände sowie empfindliche und elektronische Geräte sollten Hausbesitzer nicht direkt auf dem Boden, sondern erhöht oder in oberen Stockwerken aufbewahren.
Wer haftet für Schäden durch Grundhochwasser?
Für alle Schäden durch Rückstau haften Grundstückseigentümer:innen selbst.
Gegen Schäden durch Naturereignisse wie Starkregen, Hochwasser oder Rückstau kann aber eine Elementarschadenversicherung absichern. Austritt von Grundwasser in Folge von Hochwasser oder Witterungsniederschlägen ist in der Regel ebenfalls mitversichert. Lediglich Schäden durch Grundwasser, das in einem Gebäude hochsteigt, ohne dass es zu einer Überflutung des Grundstücks gekommen ist, sind nicht versichert. Schäden aufgrund von Sturmflut sind wiederum ausgeschlossen.
Für die Haftungsfrage bei Wasserschäden ist also entscheidend, ob das Wasser bereits an die Oberfläche getreten ist und von dort in die Immobilie eindringt. Dadurch wäre im Einzelfall ein Schaden durch die Elementarschadenversicherung abgedeckt.
Schäden an Kraftfahrzeugen durch Überschwemmung sind oft von der Teilkaskoversicherung umfasst.
Viele Haushalte planen bereits jetzt den Urlaub für das kommende Jahr, denn mit ausreichend Vorlauf locken oft günstigere Preise. Gerade Pauschalreisen bieten, im Fall von späteren Problemen, rechtliche Vorteile gegenüber Einzelbuchungen. Doch auch kommt es manchmal zu Schwierigkeiten. Dabei hilft ab sofort der Pauschalreise-Check, das neue Online-Angebot der Verbraucherzentralen.
E-Zigaretten & Vapes: Kritik und rechtliche Probleme
Gerade bei jungen Menschen sind E-Zigaretten und Vapes beliebt. Doch rund um Werbung, Vertrieb und Jugendschutz stellt die Verbraucherzentrale regelmäßig Rechtsverstöße fest. Hinzu kommen Beschwerden und Anfragen besorgter Eltern und Lehrkräfte. Wir haben die häufigsten Probleme mit den Anbietern und den Produkten zusammengefasst.
Keine Alterskontrolle, unerlaubte Füllmengen und vollmundige Werbeaussagen – die Liste der Rechtsverstöße rund um den Verkauf von E-Zigaretten und Vapes ist lang. Schon seit längerem beobachtet die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mehrere unseriöse Shops, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten.
Ihre Heizkosten steigen und die Räume werden trotzdem nicht richtig warm? Dann könnte es sein, dass Ihre Heizungsregelung nicht richtig eingestellt ist.
Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten
"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.