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App-Test »Too Good To Go«: Wir retten Lebensmittel

Stand:
Das Ziel der App ist es, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, indem sie eine Verbindung zwischen Geschäften und Verbrauchern:innen herstellt. Ein bisschen wie eine „Wundertüte“ für Erwachsene, denn was letztendlich in der Tüte zum kleinen Preis landet, bleibt spannend.
Screenshot_ToGoodToGo

Eine andere Art der Rabatte-Jagd: Lebensmittel retten und dabei vielfältig essen und Neues ausprobieren. Das verspricht die App "Too Good to Go". Geschäfte verkaufen am Ende des Tages überschüssige Lebensmittel zu einem sehr günstigen Preis an Sparwillige, anstatt sie wegzuwerfen.

In diesem App-Test werden wir die Funktionalitäten, Benutzerfreundlichkeit und den gesellschaftlichen Nutzen von "Too Good to Go" näher unter die Lupe nehmen.

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Name: Too Good to Go
Anbieter: Dänische Unternehmen, 2015 gegründet (www.toogoodtogo.com)
Kategorie: Lebensmittel retten | Müllvermeidung
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store

Installation und Benutzerregistrierung:

Die Installation der App gestaltet sich einfach und unkompliziert. Nach dem Öffnen der App erfolgt die Registrierung, bei der die Nutzer:innen grundlegende Informationen wie Name, E-Mail-Adresse und Passwort eingeben. Die Möglichkeit zur Anmeldung über soziale Medien soll den Prozess zusätzlich erleichtern.

Benutzeroberfläche und Navigation

Die Benutzeroberfläche von "Too Good to Go" ist intuitiv gestaltet. Die Startseite zeigt verfügbare Angebote in der Nähe in Form von Fotokacheln an. Eine Karte zeigt alle Angebote in der Umgebung. Hier lässt sich der Radius vergrößern oder verkleinern und zwischen Mahlzeiten und Ernährungsvorlieben wie zum Beispiel vegetarisch oder vegan filtern. Durch eine übersichtliche Menüführung kann man leicht zwischen verschiedenen Kategorien wie Restaurants, Bäckereien oder Supermärkten wechseln. Zudem gibt es eine Suchfunktion, die es ermöglicht, gezielt nach bestimmten Lebensmittelanbietern zu suchen. Theoretisch lassen sich so Frühstück, Mittagessen und Abendbrot leicht über die App zu einem günstigen Preis „bestellen.“

Angebotsvielfalt und Verfügbarkeit:

Die App bietet eine breite Palette an Lebensmittelangeboten, die täglich aktualisiert werden. Von warmen Mahlzeiten über Brot und Gebäck bis hin zu Obst und Gemüse ist für jeden Geschmack und jede Tageszeit etwas dabei. Die Verfügbarkeit der Angebote variiert je nach Standort und Uhrzeit, was allerdings Flexibilität und Spontanität voraussetzt. Das Konzept geht auch nur in Großstädten auf. Zusätzlich lässt sich eine "tägliche Erinnerung" aktivieren, mit der man spezifische Marketing-Push-Benachrichtigungen abonnieren kann.

Bestell- und Bezahlprozess:

Die Bestellung erfolgt unkompliziert über die App. Der User wählt sein bevorzugtes Angebot aus, legt es in den Warenkorb und bezahlt online. Die Bezahlung kann mittels gängiger Zahlungsmethoden wie Kreditkarte oder PayPal erfolgen. Nach Abschluss der Bestellung erhalten die Nutzer:innen eine Bestätigung und können das Essen zum festgelegten Zeitpunkt abholen. Auf der Unternehmensseite funktioniert die App so: Das dänische Unternehmen hinter „Too Good to Go“ berechnet eine Provision von 1,15€ pro verkaufter Überraschungstüte. Zusätzlich wird eine administrative Jahresgebühr in Höhe von 39 Euro erhoben.

Umweltaspekte und sozialer Beitrag:

"Too Good to Go" möchte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem das Unternehmen die Lebensmittelverschwendung reduziert. Die App sensibilisiert Nutzer:innen für das Problem und ermöglicht es ihnen, aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Zudem fördert die App den sozialen Zusammenhalt, indem sie lokale Gemeinschaften unterstützt und Lebensmittel, die „zu gut um zu gehen“ sind für Bedürftige zugänglicher macht.

Gamification:

Unter dem Button „Eigenes Profil“ lässt sich einsehen, wieviel Geld und CO₂ eingespart wurde. Auch vorherige Bestellungen können hier nachvollzogen werden. Der „Zero-Waste-Blog“ möchte mit Rezepten, News und Tipps dazu animieren, Lebensmittel vor dem Mülleimer zu retten.

Fazit:

Die App "Too Good to Go" überzeugt durch eine einfache Handhabung, vielfältige Angebote und ihren positiven gesellschaftlichen Beitrag. Sie ist nicht nur eine praktische Lösung für Verbraucher:innen, um hochwertige Lebensmittel günstig zu erwerben, sondern trägt auch aktiv dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. In der Praxis ist allerdings erst einmal Überwindung nötig. Es fühlt sich fast schon falsch an, Lebensmittel zu so günstigen Preisen zu erwerben. Frühstücksbuffet im schicken Hotel für 4 Euro? Sushi für 4,50? Eine Überraschungstüte aus dem Supermarkt für 3,50? Sogar teure Kaffeehausketten machen in den Großstädten mit. Da die Preise normalerweise viel höher sind, ergibt sich fast der Eindruck, etwas „Verbotenes“ zu tun. Was aber klar sein muss: die Qualität der angebotenen Produkte ist natürlich auch nicht gewährleistet. Da es sich um überschüssige Waren handelt, sind diese nicht immer in bestem Zustand. Verfallsdaten können nahe sein, und die Produktauswahl kann stark variieren. Dies führt zu einer gewissen Unsicherheit und nimmt dem Konzept der App teilweise den Reiz. Ebenso die starke Bindung an Tageszeiten. Zusätzlich konnten wir in unserer Recherche feststellen, dass nicht alle teilnehmenden Geschäfte die Prinzipien von "Too Good to Go" vollständig verstehen oder umsetzen. Einige Kund:innen berichten in Bewertungen von Unklarheiten beim Abholprozess oder der Nichtverfügbarkeit der vorab bezahlten Produkte. Hier besteht deutlicher Verbesserungsbedarf in der Kommunikation und Schulung der teilnehmenden Geschäfte.

Insgesamt kann "Too Good to Go" als innovative Initiative gelobt werden, die einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leistet. Die Sonderpreise bieten einen echten Anreiz, somit macht die Verwendung der App Spaß.

Die Idee ist exzellent und auch die App selbst legt der Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks keine Steine in den Weg. Allerdings dringt das Konzept nicht an den Kern des Problems: die Überproduktion von Lebensmitteln.Screenshot der App Too Good To Go

Quelle: Too Good to Go App/ Apple App Store

 

Handhabung5 Sterne
Spaß3 Sterne
Mehrwert5 Sterne
Motivation3 Sterne
Datensparsamkeit4 Sterne
Gesamtwertung4 Sterne

Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an anna.trinler[at]verbraucherzentrale.nrw. Danke für Ihr Interesse! (Anna Trinler )

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