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App-Test »NABU Siegel-Check«

Stand:
Ist ein Produktsiegel immer ein Qualitätsmerkmal? Diese App soll helfen zu unterscheiden, ob es sich bei einem Siegel um ein „echtes ökologisches“ Siegel handelt oder ob der Produktaufdruck oder Produktaufkleber weniger vertrauenswürdig ist.
Sreenshot der App NABU Siegelcheck

Der Hersteller der App (der Naturschutzbund Deutschland e.V.) hat die App 2022 zuletzt aktualisiert und verspricht mit kurzen Bewertungen und allgemeinen Informationen eine Orientierungshilfe im bunten Label-Wald der Qualitätssiegel.

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Name: NABU Siegelcheck
Anbieter: NABU - Naturschutzbund
Kategorie: Produktscanner
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store| Google Play Store

So funktioniert die App: Das Siegel auf der Produktverpackung wird mit einem integrierten Scanner abfotografiert, hochgeladen und eine Bewertung wird aus einer Datenbank abgerufen. Verbraucher:innen sollen so die Möglichkeit haben, per Smartphone eine schnelle Hilfe bei der Kaufentscheidung zu bekommen. Parallel dazu gibt es eine bestehende Liste, in der nach dem gewünschten Siegel gesucht werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, ein favorisiertes Siegel zu speichern.

In dieser Siegel-Check-Datenbank sind Kennzeichnungen für Lebensmittel und Lebensmittelverpackungen aufgeführt, die bundesweit in den Supermärkten oder im Einzelhandel zu finden sind und bei denen Kund:innen einen ökologischen Mehrwert erwarten. Hier verbirgt sich ein erster Stolperstein: Die App findet das Siegel natürlich nur, wenn es bereits in der Datenbank vorhanden ist. Die Datenbankergebnisse werden in einem Bewertungssystem angezeigt. Ampelfarben zeigen den Nachhaltigkeitsvorteil des Produkts an. NABU erklärt die Farbgebung auf seinem Webauftritt.

Außerdem geben „Daumen nach oben oder unten“  (eine Art Nachhaltigkeitsskala) einen Hinweis darauf, wo sich das Produkt im Vergleich zu anderen befindet. Zwei grüne Daumen sind beispielsweise besser als ein grüner Daumen. Gelb markierte Produkte liegen aus ökologischer Sicht über den gesetzlichen Standards. Die Farbe Rot zeigt an, dass es sich um kein Nachhaltigkeitssiegel handelt, beziehungsweise, dass das Produkt nicht nachhaltig ist.

Installation und Benutzerregistrierung:

Die Installation und die Benutzerregistrierung erfolgt ohne Barrieren.

Benutzeroberfläche und Navigation:

Die App ist gut strukturiert und intuitiv zu verwenden. Anwender:innen können Lebensmittel-Kategorien filtern. Zum Beispiel Getreideprodukte.

Datenschutz und Bezahlprozess:

Es werden keine persönlichen Daten über die Nutzung der App erhoben. Die App ist kostenlos.

Umweltaspekte und Gamification:

Zeigt die App ein Ergebnis an, können Nutzer:innen von den angezeigten Erkenntnissen profitieren. Dadurch, dass sich Favoriten speichern lassen können, kann die App bei Einkaufsentscheidungen helfen und damit Produkte priorisieren, die Umweltfreundlich hergestellt wurden. Ein „Spiel-oder Spaßerlebnis“ bleibt allerdings aus. Wir ordnen die App eher in der Kategorie „Wissen“ ein.

Fazit:

Bei Siegeln, die allgemein bekannter und häufiger zu finden sind, funktioniert die App gut und gibt einen ersten Überblick. Bei unserem Test mussten wir aber auch feststellen, dass der integrierte Scanner nicht immer funktioniert. Da die Kamera das Hauptfeature der App ist, sollte diese auf jeden Fall weiterentwickelt werden. Ein weiterer Negativ-Punkt ist, dass es auch häufiger zu falschen Ergebnissen kommt; dann wird ein anderes Siegel aus der Datenbank abgerufen, als sich auf dem Produkt befindet. Die Idee hinter der App, für mehr Transparenz beim Einkauf zu sorgen, ist sehr gelungen.Screenshot der der App NABU Siegelcheck bei der Anwendung

Quelle: Screenshot der App NABU Siegelcheck

Handhabung3 Sterne
Spaß3 Sterne
Mehrwert4 Sterne
Motivation3 Sterne
Datensparsamkeit4 Sterne
Gesamtwertung4 Sterne

Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an anna.trinler[at]verbraucherzentrale.nrw. Danke für Ihr Interesse! (Anna Trinler )

ClimApps Check Icon

CliMapps - Spielend einfach Klima schützen!

CliMapps ist Ihr vertrauenswürdiger Begleiter durch die Welt der Klimaschutz-Apps. Wir testen digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und umweltbewussten Konsum im Alltag. Und was uns dabei ganz wichtig ist: Es soll Spaß machen!

Förderhinweis BMUV

Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Schmuckbild

Klimalabel für Lebensmittel

Auf manchen Lebensmittelverpackungen findet man Label mit der Aussage „klimaneutral“, „CO2-neutral“ oder „reduziert deinen CO2-Fußabdruck“. Aber wurden bei der Herstellung dieser Lebensmittel wirklich weniger Treibhausgase freigesetzt als bei vergleichbaren Lebensmitteln?

Bei Preisreduzierungen müssen sich auf den günstigsten Preis der letzten 30 Tage beziehen

Landgericht Düsseldorf, Urteil vom 24.03.2023, Az. 38 O 182/22
Europäischer Gerichtshof, Urteil vom 26.09.2024, Az. C-330/23
Landgericht Düsseldorf, Urteil vom 31.10.2024, Az. 38 O 182/22 (nicht rechtskräftig)

Wer mit Preisreduzierungen oder Preis-Highlights in Verbindung mit gestrichenen Preisen wirbt, muss als Grundlage den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage heranziehen.
Aldi Prospekt mit Preisreduzierung

Die Tricks mit den Preisreduzierungen

Die Verbraucherzentrale konnte in den letzten Monaten verstärkt Preiswerbungen beobachten, mit denen Anbieter versuchen, gesetzliche Regelungen zu umgehen - und geht juristisch dagegen vor. Die von uns kritisierte Preisauszeichnung in einem Aldi-Prospekt ging bis zum Europäischen Gerichtshof. Dieser gab mit seinem Urteil vom 26. September 2024 der Verbraucherzentrale Recht.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.